„Pharmafirmen bilden die rentabelste Industrie weltweit“ – die Wirtschaftsteile der Zeitungen sind voll mit Überschriften wie dieser aus der heutigen Süddeutschen Zeitung. Gerade in Zeiten der Krise ist es sexy, Erfolg zu haben, wo andere zittern müssen. Die Pharmaindustrie geniesst schon lange einen guten Ruf in der Wissenschaft, weil sie als „Fortschrittsmotor“ gilt, der gefährliche Krankheiten heilen hilft.
Polio ist ausgerottet, dank der Kunst uneigennütziger Forscher. Tuberkulose ebenfalls, hieß es. Jetzt bekommt die Branche ihren zweiten Ritterschlag durch die Börse, weil sie nicht nur Gutes tut, sondern dies auch noch mit konstant sprudelnden Gewinnen. Grandios. Wirklich??
Seltsam mutet an, dass trotz aller wissenschaftlichen Fortschritte, die Menschen nicht gesünder werden. Zwar steigt das Lebensalter. Doch es steigt auch – und zwar bedrohlich – das Risiko schon in vergleichsweise jungen Jahren ernsthaft zu erkranken. Altersdiabetis bei Kindern mag da noch als „lifestylebedingt“ abgetan werden. Doch auch die Häufigkeit von Allergien und Stoffwechselerkrankungen nimmt dramatisch zu.
Warum schafft es „die Wissenschaft“ nicht, die Zunahme degenerativer Erkrankungen zu stoppen? „Gebt uns etwas mehr Zeit – und Geld“, sagen die Wissenschaftler, „dann haben wir gute Aussichten, Krebs, HIV oder die Vogelgrippe zu besiegen!“ Ein Appell, den Börsianer gerne hören – solange es ein Hoffnungsschimmer für die ferne Zukunft bleibt!
Als Aktionär der Pharmaindustrie wäre jedenfalls nichts schlimmer, als die rasche und nahhaltige Gesundung der Menscheit durch ärztliche, also wissenschaftliche Kunst. Wieso? Weil die gigantischen Werte und Profite, die sich in den Bilanzen der Pharmakonzerne abbilden, auf das Versprechen des Wachstums, also steigender Umsätze und Erträge aufgebaut sind! Allein schon Stagnation, im Börsendeutsch „Nullwachstum“, treibt dem Investor Schweißperlen auf die Stirn. Rückläufige Zahlen, vulgo: „Verluste“, lösen Panik und Kursrutsche aus, wie wir sie gerade bei den Banken und Finanzkonzernen erlebt haben.
Hat die Branche, die von knallhart kalkulierenden Kaufleuten geführt wird und nicht von Samaritern (das lässt sich allein schon an ihrer Patent- und Lizenzpolitik ablesen), also ein Interesse an nachhaltiger Gesundheit? Oder ist dieser Wachstums- und Profitautomatismus ein Grund, weshalb sich die Forschung seit Jahrzehnten auf die Behandlung von Symptomen konzentriert anstatt auf Ursachen? Weshalb ganzheitlich-komplexe Heilansätze wie die Orthomolekulare Medizin mit dem Etikett „Esoterik“ stigmatisiert und abgewertet werden? Das frage ich Sie!
—Post von meinem iPhone – ggf. Wechstaben verbuchselt 😉