Gesund ist „in“! Functional Food gehört zu den Kassenschlagern, große Konzerne reiten die „Bio“-Welle. Doch was ist dran? Was kann der Verbraucher auf bunte Bilder und schmissige Werbetexte geben? Diesem Dilemma hat sich nun auch die Stiftung Warentest gewidmet. Freilich mit bescheidenem Ergebnis.
Gegenstand der Prüfung waren die „Smoothies“, also Fruchtsäfte, die unter anderem von Aktionen wie der unrühmlichen 5-am-Tag Kampagne der Deutschen Gesellschaft für Ernährung promotet werden. Ja, unrühmlich! Schliesslich wird durch solche Aktionen der Eindruck erweckt, die Smoothies seien Gesund. Das ist jedoch nur sehr bedingt der Fall! Irreführend und falsch sei nicht selten die Etikettierung, was zu einem glatten „Mangelhaft“ führte. Insbesondere Vitamine und sekundäre Pflanzenstoffe seien in Smoothies kaum noch nachweisbar. Selbst wenn die Zutaten frisch verarbeitet und nicht erhitzt würden, wird aus Smoothies selten mehr als eine Kalorienbombe. Der Grund: Nur sehr selten werden Smoothies mit oder gar ganz aus Gemüse hergestellt. Marktgängig sind fast ausschliesslich obstbasierte Produkte – und die enthalten vor allem eines Zucker! Auch Fruchtzucker ist Zucker und enthält vor allem Kalorien.
„Obst sollte gegessen, nicht getrunken werden,“
rät daher Ernährungsexperte Patric Heizmann. Denn das frische Obst hat die Kalorien an Faserstoffe gebunden. Faserstoffe – so bezeichnen Fachleute das, was Otto Normalverbraucher als Ballaststoff schon begrifflich abwertet – werden im Darm nur nach und nach verdaut und verzögern die Kohlehydrat-Aufnahme. Dadurch bleibt der Insulinspiegel niedriger, was die Fettverbrennung begünstigt und auch die Bauchspeicheldrüse schont.
Leider haben die „Warentester“ diese Kriterien nicht, sondern in erster Linie „Genußfaktoren“ wie Geschmack und Aroma bewertet. Nur so konnten einige Produkte ein „Gut“ erreichen, das sich zukünftig für sie in bare Münze wandeln lassen wird. Gesund sind, wie der Berliner Tagesspiegel titelt, „Zweite Wahl“, gesund sind Smoothies nicht!
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