Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) in Heidelberg ist eine Instanz. Eine Instanz mit Nähe zur Industrie. Das belegen nicht nur die regelmässigen DKFZ-Publikationen. Die Ausgabe 2/2008 beispielsweise ist sicher gern gesehen im Hause Siemens. Bestens wird das ansonsten von Skandalen und Schmiergeldzahlungen geplagte Traditionsunternehmen aus Berlin und München mit seinen Produkten in dem dadurch nicht mehr ganz so „werbefrei“ daherkommenden Medium ausgeleuchtet. Sei es drum!
Und das DKFZ kann trotz dieser Industrie-Nähe auch die Erkenntnisse aus der orthomolekularen Medizin nicht ignorieren. So meldete das DKFZ am 4. Oktober über dpa, dass Brokkoli einen Wirkstoff enthalte, der selbst hartnäckigsten Tumorarten den Garaus mache. Eine andere Erkenntnis ist die Meldung, wonach ein hoher Vitamin-D-Spiegel Frauen jenseits der Menopause vor Brustkrebs schützen könnte (DKFZ-Mitteilungen „Einblicke“, Heft 2/2008, S. 24f.).
Schade nur, welche Schlußfolgerungen die Krebsforscher ziehen: Es wird nach wie vor nach Monokausal-Zusammenhängen gesucht und die Forschung auf isolierte Wirkstoffe konzentriert, anstatt die Grunderkenntnis der Phytotherapeuten zu beachten: Vitalstoffe müssen stets im natürlichen, synergistischen Wirkzusammenhang vorhanden sein. Erst dann entfalten Sie ihre volle Wirkung. Und auch umgekehrt geht die Gleichung auf: Die Lebens-, Bewegungs- und erst recht Ernährungsgewohnheiten der modernen Menschen haben dafür gesorgt, dass immer mehr Vitalstoffe durch Streß und Bewegungsmangel verbraucht, aber immer weniger mit der Nahrung aufgenommen werden. Die daraus resultierenden Mangelzustände sorgen nach und nach für das Entstehen von Krankheiten mit chronischem Verlauf. Dass Nahrungsergänzungen präventiv sinnvoll sein können, gilt längst als anerkannt. Dass Vitalstoffe von erfahrenen holistisch arbeitenden Medizinern auch therapeutisch erfolgreich eingesetzt werden, ist ebefalls nicht zu leugnen. Richtig ist es, in diesem Zusammenhang vor Scharlatanerie zu warnen. Falsch und zynisch aber ist es, Nahrungsergänzungen wie im Beitrag „Neues aus der Krebsmedizin“ auf S. 4 der „Einblicke 2/2008“ pauschal ein „Geschäft mit der Angst“ zu unterstellen. Das liesse sich wohl viel eher im Hinblick auf die Pharmaindustrie sagen. Die Umsätze mit Zytostatika gehen in die Milliarden. Das Buch „Ein medizinischer Insider packt aus“ von Peter Yoda beschreibt sehr eindringlich, wie mit der Angst vor Krebs diese Milliardenumsätze langristig abgesichert werden. Krebs ist eine ernste Erkrankung mit spezifischen Ursachen. Aus Respekt vor den Betroffenen sollte das DKFZ daher mit der Verbreitung einseitiger Stereotypen zurückhaltender umgehen.