Vitalstoff.Blog

»Wer könnte ein Interesse daran haben?«

Ich habe Verständnis für jeden, der sich über die Art und Weise wundert, wie wir in unserem Land mit der Krise umgehen. Oder auch wie wir eine Situation so aufladen, dass eine Krise entsteht.

Aktuell wird nahezu jeder persönlich angegriffen, der Fragen stellt. Obwohl doch das Prinzip der Wissenschaft darin besteht, Fragen zu stellen und Beobachtungen auf diese Weise abzusichern. Wir sollten insofern ein Interesse daran haben, gerade dort besonders kritisch nachzufragen, wo weit reichende Schlüsse postuliert werden. Fragen wie diese: »Ist das wirklich so? Kann es sein, dass ich [der/die Wissenschaftlerin/Politikerin] mich irre? Was sind die Folgen meines Tuns? Ist das, was ich tue notwendig? Ist das, was ich tue verhältnismäßig? Ist das, was ich tue hinreichend fundiert? Was tue ich, um die Datenbasis zu untermauern und permanent zu verbessern? Welche Fragen sollte ich ernst nehmen? Wen gibt es, der eine andere Meinung vertritt? Habe ich ihn/sie im öffentlichen Interesse angehört oder beteiligt?«

Über solche Fragen hat sich unter anderem Professor John Ioannidis von der Stanford University in einem hier veröffentlichten Interview Gedanken gemacht.

Gedanken hat sich offensichtlich auch Professor Klaus Püschel gemacht, als er in der Tagesschau gefragt wurde, “wer ein Interesse daran haben könnte”, dass die Gefahren überzeichnet werden. Professor Püschel war erfahren genug im Umgang mit den Medien, um zu erkennen, dass dies wohl eine sehr gute Frage ist, die ein Journalist stellen muss. Aber keine, auf die ein Rechtsmediziner antworten sollte!

Herr Püschel hat sich darauf beschränkt, Fakten darzustellen. Und er hat bekräftigt, dass er „ein Problem damit“ habe, wenn Präsidenten und „eine Bundeskanzlerin“ vor einer Epidemie mit Kriegsmetaphern Ängste entstehen lassen.

Offen bleibt die Frage: Qui bono? Wer könnte ein Interesse haben? Wem würde es nützen, wenn Angst vor dem Virus herrscht? Wenn sich die Meinung durchsetzt, dass ohne einen Impfstoff keine Rückkehr zur Normalität möglich sei?

Wer könnte ein Interesse haben?

Wer, liebe Journalisten in der Tagesschau und in anderen Redaktionen, könnte nicht nur ein Interesse haben, sondern auch genügend Mittel und Verbindungen, um all jenen Schwierigkeiten zu bereiten, die es wagen in guter wissenschaftlicher Praxis zu hinterfragen, was sie sehen?

Wer könnte ein Interesse und die Mittel haben, selbst Staaten Druck zu machen, die und die Hypothese hinterfragen, die durch nichts bewiesene Theorie, ohne Impfung sei keine Normalität zu erlangen. Wer könnte daran sowohl ein Interesse als auch Mittel haben?

Mittel, die – um Verschwörungstheorien den Boden zu entziehen – nichts anderes sein müssten, als Geld und Connections, um etwa neben der Finanzierung eines großen Teils des Haushalts der WHO, in den wichtigsten Ländern die wichtigsten Medien (und Politiker) so zu “beatmen” (Branchenjargon), dass sie glauben, es gäbe nur die eine Lösung – und als sei diese eine Lösung zwar nicht risikofrei, wohl aber sei es möglich Haftungsrisiken auf den Staat zu verlagern. Schließlich hätte die Gesellschaft ja auch den größten Nutzen einer Rückkehr zur Normalität per Impfung.

Wem, liebe Journalisten, müssten Sie – neben sich selbst – diese Frage stellen? Und wie sähe nach den Antworten ihr Umgang mit jenen aus, die sich bemühen, nüchtern und ohne Panik Sachverhalte zu verstehen? Würden Sie Herrn Püschel die Frage stellen, wer ein Interesse daran hätte, Furcht und Panik zu erzeugen? Was hätte Hans-Joachim Friedrichs Ihnen geraten?

Das hab’ ich in meinen fünf Jahren bei der BBC in London gelernt: Distanz halten, sich nicht gemein machen mit einer Sache, auch nicht mit einer guten, nicht in öffentliche Betroffenheit versinken, im Umgang mit Katastrophen cool bleiben, ohne kalt zu sein. Nur so schaffst du es, daß die Zuschauer dir vertrauen, dich zu einem Familienmitglied machen, dich jeden Abend einschalten und dir zuhören

Hans-Joachim Friedrichs, Journalist

#denkeselbst #stayawake